Neue Kartoffeln

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Frisch vom Feld dank Peter & Paul

Es ist jedes Jahr das Gleiche: Endlich finden sich die ersten heimischen Kartoffeln auf dem Markt, da geht zeitgleich direkt die Spargelsaison zu Ende. Dabei sind Spargel und sogenannte „Neue Kartoffeln“ bzw. „Frühkartoffeln“ ein, wenn nicht das Dream-Team unter den Gemüse-Sättigungsbeilagen-Kombos. Und gehen sich doch scheinbar ganz gerne aus dem Weg.

„Das liegt daran, dass die Kartoffeln vorher einfach noch nicht schmecken“, erklärt Kartoffelbauer Peter Holkenbrink von gleichnamigen Hof. „Und wir sind mit unseren aus Ostbevern heute schon früh dran. Weil die Baumberge das Wetter für uns immer sehr stark positiv beeinflussen. Und von den vielen Unwettern sind wir bisher zum Glück auch verschont geblieben. Aber vor dem Namenstag von Peter und Paul (29. Juni, zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus; die Red.) bringen wir nie welche mit, dieses Jahr hat es aber gerade rechtzeitig geklappt!“

Apropos Name, die Hauptdarstellerin selbst heißt Sieglinde. Aber was ist das Besondere an ihr? „Neue Kartoffeln haben einen eigenen Geschmack: frisch duftend, nach Frühsommer, nach frischen Vitaminen und nussigen Aromen, einfach nur lecker“, beschreibt der Kartoffelprofi. Die noch hauchdünne Schale braucht man auch gar nicht abzuschälen, einfach mit einer Bürste abwaschen, fertig!“ Auch sollte man nur so viele mitnehmen, wie man direkt verbrauchen möchte, denn anders als die späten Sorten sind Frühkartoffeln nicht lagerfähig sondern sehr empfindlich. So sehr, dass die allerersten sogar von Hand geerntet und mit größter Vorsicht transportiert werden. Dafür entschädigen sie mit einer dem noch hohen Zuckeranteil geschuldeten, besonderen Süße und reichlich Vitamin C.

Und schmecken schon für sich genommen sensationell gut: Mehr als etwas Butter und eine Prise Salz braucht’s für viele Liebhaber gar nicht zur Frühkartoffel, der Kenner vom Marktstand selbst mag am liebsten Kräuterquark dazu. Ach, und wer Spargel und neue Kartoffeln doch noch „verkuppeln“ will: Nicht warten und hoffen, sondern vorsorgen: Spargel lässt sich, geschält und ungekocht, hervorragend einfrieren!

Der Artikel erschien zuerst in der HALLO Münster und ist Teil der Serie „Marktküche“.