»Schluss mit lustig«
Ein leises Stöhnen war zu hören und schnell klar, wer der Anwesenden selbst am diesjährigen Münsterland Giro – dem größten Fahrradrennen NRWs – teilzunehmen gedenkt, das in diesem Jahr zum bereits neunten mal und wieder am Tag der Deutschen Einheit ausgetragen werden wird.
Denn als bei der Streckenvorstellung für die diesjährigen Kurse heute morgen klar wurde, dass der unvermeidliche Anstieg zum Longinusturm in den Baumbergen über die schwere Waldseite erfolgen wird, war zumindest den aktiven Radsportlern unter den Anwesenden sofort klar, dass das Giro-Motto 2014 – „Schluss mit lustig“ – mit Fug und Recht gewählt wurde. Und die kurze aber durchgehend klar zweistellige Rampe – der Tacho des Verfassers meldet dort an der schlimmsten Stelle eine 16%ige Steigung – wird nicht die einzige Hürde sein, die sich den ansonsten meist eher vom Wind geplagten Teilnehmern des Giros entgegen stellen wird. Auch der Daruper Berg bei Nottuln ist den Münsterländer Radlern bestens bekannt, und dann wartet mit dem Schöppinger Berg ja noch der „Mount Everest des Münsterlands“, so Borkens Landrat Dr. Kai Zwicker. Bis zu 1150 Höhenmeter (Profistrecke) gilt es zu überwinden, auf der kurzen Jedermann-Distanz (70 km) immer noch 450. Die Langstreckler (140 km) bekommen es mit 850 Höhenmeter zu tun, die Mittelstreckler immer noch mit 700. Und die muss man im westlichen Münsterland erst einmal finden – Kompliment also an Streckenchef Leo Bröker und sein Team! Versprochen worden war vorab die Crème de la crème der Region aus Radsportsicht, und man kann guten Gewissens sagen, dass das Versprechen als eingehalten gelten kann. Spätestens in Schöppingen wird sich also bei den Jedermännern wohl die Spreu vom Weizen trennen; während die Profis – sie starten in diesem Jahr in Billerbeck – auf dem dann wieder eher flachen letzten Drittel ihrer 205 Kilometer langen Strecke noch einmal zusammenkommen und Münster geschlossen erreichen dürften. Gewagte Prognose: Sprint Royale vor dem Schloss, Sieg durch Marcel Kittel (Teilnahme bisher unbestätigt). Fahrer von außerhalb, die glauben, dass Münsterland sei flach, seien jedenfalls gewarnt und sollten durchaus auch ein paar kleinerer Gänge im Gepäck haben. Sonst ist wirklich Schluss mit lustig.
Ein Gedanke zu „Münsterland Giro 2014“
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