Für die Tonne!?

Abfall vermeiden leicht erklärt

Bewusste Abfallvermeidung bei Lebensmitteln

Die Zahlen erschrecken: Jeder Deutsche wirft laut Bundesinnenministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Schnitt pro Jahr 82 kg an Lebensmitteln nicht verwertet in den Mülleimer. Für eine Stadt wie Münster ergibt das, grob gerechnet, 24.600 Tonnen für die Tonne – alle Jahre wieder …

Denkt man jetzt nicht nur (aber ruhig auch) an das eigene Portemonnaie, sondern darüber hinaus an die Kosten für die Herstellung der Lebensmittel – Ackerbau und Viehzucht verschlingen Unmengen an Wasser, Dünger, Pestizide und Energie und verursachen dabei einen enormen CO2-Ausstoß – wird schnell klar, dass hier etwas ziemlich grundlegend schiefläuft. Von moralischen Dimensionen wie der Ungleichheit der Versorgung weltweit oder völlig nutzlos getöteten Tieren gar nicht erst angefangen. Erst recht in besonders konsumintensiven Zeiten wie jetzt vor den Feiertagen.

Die Umweltberatung Münster informiert

Jeder Einzelne könnte hier durch ganz einfache Verhaltensänderungen eine Menge zur Besserung beitragen“, erläutert Umweltberaterin Beate Böckenholt aus dem Stadtwerke City-Shop. „Grundsätzlich sollte sich jeder“, so Böckenholt weiter, „einmal Gedanken über die Bereiche Einkauf, Lagerung und Haltbarkeit machen. Viele jüngere Menschen halten sich heute beispielsweise sklavisch an das berüchtigte Verfallsdatum, das ja aber eigentlich ein nur ein Mindesthaltbarkeitsdatum ist. Und so landen etliche Speisen im Müll, die man noch gut hätte essen können.“ Als Ausnahme seien hier, mahnt die Umweltberaterin allerdings ausdrücklich, frischer Fisch, rohes Hackfleisch und Eier zu nennen, da hier Salmonellen drohten. Davon also nur soviel kaufen, wie absehbar auch wirklich benötigt wird – oder rechtzeitig aufbrauchen: Wie wäre es zum Beispiel mal wieder mit einem leckeren Rührei zum Frühstück?

Lebensmittel weiterverwenden statt wegwerfen

Bei allem anderen kann man auch einfach mal genau hinsehen, schnüffeln, vielleicht ein wenig kosten, und ansonsten seinen Sinnen vertrauen. Darüber hinaus helfen schon Kleinigkeiten enorm gegen die Verschwendung: Zutaten, die man nicht benötigt hat, kann man für später einfrieren. Aus Resten lassen sich neue Gerichte kochen, beispielsweise Eintöpfe oder Brotsuppen. Olles Obst schmeckt im Smoothie oder Milchshake oft noch ganz wunderbar. Und Nüsse, Öle, Kräuter, Gemüse und Käsereste kann man super zu Saucen oder Pesto verarbeiten und nach Großmutters Sitte im Glas haltbar machen.

InitiativeZu gut für die Tonne“

Speziell für jugendliche und erwachsene Münsteraner hat man jetzt zudem ein zum Thema entwickelt, mit durchaus attraktiven Preisen. Teilnahmeschluss ist der 29.2.2016, das Heft gibt es im City-Shop. Für die Kleinen gibt es dort auch einen (durchaus auch für ältere lehrreichen, testet ruhig einmal Eure Eltern!) Bastelbogen zum Thema Lebensmittellagerung. Und es gastiert aktuell eine Wanderausstellung in der VHS am Aegidiimarkt. Das Motto der gesamten Initiative lautet „Zu gut für die Tonne – Münster is(s)t abfallarm“. In diesem Sinne!

Hinweis: Der Text erschien ursprünglich in der HALLO Münster.