Bis zu 4 Demos – und eine Critical Mass
Die Welt und auch Münster steht noch immer unter extremen Eindrücken. Zunächst war da der #NoPegida-Protest der 10.000 auf Prinzipalmarkt und Domplatz. Dann die schrecklichen Ereignisse von Paris und die beeindruckende Gegenreaktion der französischen Bevölkerung.
Geprägt von all dem soll es auch in Münster nun wieder auf die Straße gehen. Auslöser ist eine Ankündigung in der zwischenzeitlich gelöschten Facebook-Gruppe „Mü(n)gida“, die zu einer Versammlung der münsterschen Pegida-Unterstützer aufgerufen hatte. Der Termin ist der 30. Januar, pikanterweise ein Datum, das mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 zusammenfällt. Zudem gastiert an dem Wochenende mit Dynamo Dresden genau der Fußballclub beim SCP, in dessen Heimat die Pegida-Bewegung geboren wurde. „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“, so Stephan Orth – Organisator der Demo am 5. Januar. Laut Angaben der Polizei ist zwar noch keine Mü(n)gida-Demonstration offiziell angemeldet, die Gegenseite wird aber auf jeden Fall Präsenz zeigen. Bisher zählt die Polizei drei offizielle Anmeldungen für den Freitag: „Münster GEGEN Pegida/Mügida“ (Motto: Münster, bunt statt braun) und „Keinen Meter den Nazis“ hätten Versammlungen angemeldet (jeweils ab 14.00 Uhr auf dem Domplatz beziehungsweise auf dem Berliner Platz). Die dritte Versammlungsanmeldung für den 30.1. stamme vom „Keinen Meter Bündnis“ und starte um 13.00 Uhr an der Stubengasse. Die Organisatoren der jeweiligen Gegendemos stehen zudem laut eigenen Angaben in Kontakt miteinander und wollen die geplanten Aktionen so weit wie möglich synchronisieren, um „überparteilich für die gemeinsame Sache auf die Straße zu gehen“. Da der 30. Januar auch der letzte Freitag im Monat ist, haben die Sympathisanten der immer dann stattfindenden Fahrrad-Demo „Critical Mass“ (Treffpunkt 16.30 Uhr am Schloss) anregt, ebenfalls unter dem Motto #NoPegida durch Münster zu radeln. Es dürfte also wieder voll werden auf den Straßen.