Offenes WLAN für alle?
Knapp ein Jahr ist es her, da war der Ruf nach einem freien WLAN (drahtloser Internetzugang) für Münsters Innenstadt erstmals laut geworden. Passiert ist seither wenig.
Statt einer „offiziellen“ Lösung stellt sich nun aber ein Projekt namens „Freifunk“ in Münster auf – ein vielversprechender Ansatz von Münsteranern für Münsteranern. Dabei handelt es sich um eine Initiative, die derzeit von der Hauptstadt aus über die Republik schwappt. Programmierer dort eine Software entwickelt, die es erlaubt, ausgemusterte Router so zu modifizieren, dass man über sie den eigenen Internetanschluss mit Menschen aus der Umgebung teilen kann. Machen genug Bürger mit, kann in Städten auf diese Weise ein nahezu flächendeckendes, offenes WLAN bereitgestellt werden. Und dass ganz ohne Risiko. Denn das Projekt hat auch eine Lösung für die in Deutschland problematische „Störerhaftung“ in petto, welche im Groben besagt, dass der Anschlussinhaber etwaige über seinen Anschluss begangene Online-Rechtsverstöße zu verantworten hat. Sie lautet: jeglicher Datenverkehr wird zunächst „getunnelt“ und so über Freifunk-Server bis nach Schweden geleitet, wo dann erst der eigentliche Zugriff auf die Internetangebote erfolgt. So ist Rechtssicherheit für die Anbieter des offenen WLANs garantiert. Und die werden in Münster immer zahlreichern. Schon über 70 sollen es sein, vom Hawerkamp aus verbreitet sich „Freifunk-Münster“ zusehends über die Stadt. Auch Gastronomen wie die der Peacock Lounge in der Jüdefelder Straße sind mittlerweile mit im Boot. Im Idealfall kann aus dem Projekt Freifunk-Münster ein flächendeckendes, für alle offenes WLAN-Netz erwachsen, welches im Notfall sogar eine Art Internet-Ersatz für Münster darstellen könnte – denn es geht bei „Freifunk“ nicht nur um „gratis“ sondern ausdrücklich auch um „frei“. Wer mitmachen möchte, kann sich auf freifunk-muenster.de alle notwendigen Informationen besorgen oder Ansprechpartner finden, die beim Einrichten helfen.