Food Trucks – auch auf Münsters Wochenmarkt

foodtruck_goetterspeiseGrünkohl & Currywurst

Was wäre ein Marktbesuch ohne Erbsensuppe, Backfisch oder Reibekuchen? Zwei Food Truck Betreiber mit einem ganz anderen Angebot erklären uns ihren Ansatz jenseits der „Marktklassiker“.

„Food Trucks sind ja derzeit ein großes Thema. Aber wir waren in Münster dem Trend bereits zuvorgekommen“, bemerkt Helmut Heinemann. Vor ein paar Jahren schon hätten er und viele Gleichgesinnte mit ihren mobilen Küchen regelmäßig in den OSMO-Hallen am Hafen gestanden. Aber der kleine und doch sehr beliebte Hafenmarkt sei leider „im Gesamtdrama ‚OSMO-Hallen‘ mit den Bach runtergegangen.“ Mit seinem Wagen „Götterspeisen“ steht er an Markttagen nun vor dem Dom und kocht frische Speisen. In seiner „zweiten Heimat“ ist er ebenfalls glücklich. Und über das gemischte Marktpublikum gerät er regelrecht ins Schwärmen: „Die Münsteraner nehmen das Angebot super an.“ Überhaupt habe er in seiner langen Karriere in der Gastronomie „noch nie so ein supergutes Publikum gehabt.“ Konzeptionell habe er sich bewusst gar nicht richtig spezialisiert. Als „mediterran-westfälisch-asiatisch“ könne man seine Küche wohl am ehesten beschreiben, scherzt er. Es gibt denn auch ein reichhaltiges Angebot: Von Suppen über Salate bis hin zu Nudeln und – tatsächlich urwestfälisch – Grünkohl serviert er einen, wie er sagt, „wilden Crossover.“ Preislich liegt alles, das ist ihm wichtig, unter 10,- Euro, für Studenten gibt es zudem noch einen Extra-Rabatt. Und es duftet verführerisch …

Foodtruck auf dem Markt

… wie auch auf der anderen Seite des Domplatzes bei „Dieks Kaffe & Curry“. Vor sieben Jahren hat Inhaber und Namensgeber Uwe Dieks seine mobile Küche von den Betreibern des Marktcafés übernommen, die damals mit dem mobilen Imbiss – so Dieks – „viel wollten, wenig richtig machten und keine Geduld hatten.“ Anders als die Verkäufer von Backfisch & Co. habe man eben „keine 20 Jahre Konkurrenzvorsprung“ gehabt und „Kundschaft muss man sich verdienen“. Das hat er, offensichtlich – die Schlange am Wagen reist nicht ab.„Morgens gibt es Frühstück, ab Mittag Currywurst & Co. Punkt. Meine Zutaten beziehe ich dabei soweit möglich erst in der Früh am Markttag selbst bei den Kollegen.“ Und zwar keinen Parma- oder Serranoschinken, „der Westfälische Knochenschinken hat doch durchaus seine Berechtigung, oder?“ Auch die Würste und Fritten kommen aus der Region und selbst der Kaffe wird erst in Münster geröstet und stets frisch geliefert. Anders als der „typische“ Food Truck sei er aber froh, auf dem Wochenmarkt seinen festen Platz gefunden zu haben. „In der mobilen Gastronomie versuchen wir alle viel, aber in Münster ist es schwierig. Meist verweigert die Stadt die Genehmigung für den Stellplatz, da ist es dann toll, einen Ort zu haben, den man kultivieren kann und wo mich die Kunden auch wiederfinden.“

Vielleicht ist das auch die treffendste Beschreibung der Situation rund um Food Trucks in der Domstadt. Noch recht jung, aber bereits voll im Trend. Dabei immer noch ein wenig auf der Suche, getrieben von dem Wunsch, irgendwann anzukommen.

Der Beitrag erschien ursprünglich in der HALLO.