Fahrrad in Münster: höhere Strafen und verstärkte Kontrollen

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Rotlicht und Alkohol auf dem Fahrrad tabu

Wer trotz intensiver Leezennutzung an seinem Führerschein hängt, sollte allerspätestens ab dieser Woche in Münster tunlichst darauf verzichten, rote Ampeln zu ignorieren und unter erhöhtem Alkoholeinfluss in den Sattel zu steigen.

Denn seit dem ersten Mai drohen noch einmal verschärfte Strafen (wir berichteten) für Münsters Radler. Insbesondere Rotlichtverstöße werden nun strenger geahndet als zuvor, nämlich mit einem der berühmten Punkte in Flensburg und einem mit Gebühr nun immer dreistelligen Bußgeld. Da nach der jüngsten Reform schon bei acht Punkten „Schluss“ ist, reichen demnach nun bereits ein paar ertappte ignorierte Ampeln zu einem zumindest vorübergehenden Entzug der Fahrerlaubnis. Und dass das keine lehre Drohung ist, machte Ordnungsamtschef Martin Schulze-Werner bei der Vorstellung des aktualisierten Bußgeldkatalogs mehr als deutlich: „Endgültig vorbei“ seien die Zeiten „vogelfreier Radfahrer“ auf Münsters Straßen. Circa 20 Fahrradpolizisten sind mittlerweile unterwegs, hinzu kommen verstärkte Kontrollen in Kreuzungsbereichen und auch die Stadt wird künftig mitkontrollieren. Besondere „Zielgruppe“ sind dabei vor allem junge Studenten, die neu in Münster sind. Ausdrücklich nicht gehe es dabei jedoch um „Abzocke“, vielmehr will man von Anfang an auf die Gefahren von Verkehrsverstößen hinweisen. Neben dem überfahren von roten Ampeln ist „Alkohol am Lenker“ dabei das zweite große Thema, das den Ordnungshütern am Herzen liegt. Dem will man mit verstärkten Kontrollen in den Abendstunden entgegenwirken. Weiterhin gilt: Ab einem Wert von 1,6 Promille im Sattel ist der Führerschein futsch – und zwar ohne jede Diskussion. Zur Einordnung: Das ist viel, aber nichts, was auf einer feucht-fröhlichen Erstsemesterparty nicht in mehr als nur Einzelfällen auch mal erreicht würde. Auch mit wesentlich weniger Alkohol im Blut kann es bereits mächtig Ärger geben, wenn es zu Unfällen kommt. Und wer wiederholt mit hohen Blutalkoholwerten erwischt wird, dem droht in Münster gar ein Fahrradverbot. Und das will ja nun wirklich niemand. Also: Schickermänner schieben!

Den kompletten Bußgeldkatalog für Radfahrer gibt’s beim ADFC!