Auf den Spuren des Münsterland-Giro

Streckentest der 70er-Runde

Anstieg zum Longinusturm
Anstieg zum Longinusturm. Da wo es dunkel wird, wird es auch steil!

Jedes Jahr das Gleiche: Man nimmt sich vor, nun aber wirklich über den langen Sommer hin regelmäßig auf das Rennrad zu steigen, um für den Münsterland Giro fit zu sein – und dann ist der Sommer plötzlich rum und das Rennen steht vor der Tür.

Und tatsächlich: In drei Tagen ist es schon wieder so weit, 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit, Tag des Münsterland-Giro 2016. Im heutigen und letzten Teil unserer Serie zur Giro-Vorbereitung steht ein Streckentest über die 72 km-Distanz auf dem Programm. Der Start erfolgt ab 8:30 Uhr an der Apffelstaedtstaße bei den Sportanlagen der Uni. Von dort aus geht es erst einmal flach und vermutlich wieder mit bis zu 50 Sachen in Richtung Roxel. Dort am Ortsausgang erwarten das Jedermann-Peloton dann lange Geraden und mit Pech auch saftiger Gegenwind. Kurze Zeit später sieht man sie bereits am Horizont, die Baumberge – Münsters einziges Naherholungsgebiet für radelnde Kletterfreunde. Ab dem Stift Tilbeck geht es dann erstmals spürbar bergan und mit „Peloton“ ist dann vermutlich auch Schluss – zu groß sind die Unterschiede in der Bergfestigkeit bei den Jedermännern. Während die Bergflöhe sich vermutlich schon wieder in die Abfahrt Richtung Stevertal stürzen, können die „schwereren Jungs“ hier bereits einen ersten Vorgeschmack darauf bekommen, was noch folgen wird. Spätestens nach der Abzweigung in Richtung Steverburg dürfte dann endgültig „Schluss mit lustig“ sein: Mit erstmals deutlichen Steigungsprozenten geht es hinauf zur Steverburg, bevor es im zweiten Teil des Anstiegs ab dem Waldstück kurz richtig knackig wird. Wenn die Bäume sich nach schmerzvollen Minuten lichten, es wieder flacher wird und der Longinusturm in Sicht kommt, sollte die eigene Position im Rennen für den Tag vorläufig bestimmt sein. Wie schön wäre es jetzt, dort oben auf ein Stück Kuchen einzukehren! Pustekuchen, weiter geht’s … Zwei gute Nachrichten: 1) Steiler wird es heute nicht mehr. 2) Jetzt kommt erstmal eine lange Abfahrt, also: Jacke zu und ab nach Billerbeck! Dort angekommen, biegen wir links ab in Richtund Darfeld. Jetzt geht es mal flach, mal wellig daher, nur einmal wird es dabei kurz vor der Weißenburg noch steiler, abermals belohnt durch eine lange Abfahrt, in der es – Abfahrtmuffel seien gewarnt – so richtig schnell werden kann.

Bei Erreichen der B54 steht dann das lange Finale an. Jetzt hängt alles von den verbliebenen „Körnern“ und natürlich vom Wind ab. Kommt er aus Richtung Osten, wird es richtig hart – vor allem für jene, die ihre Gruppe nicht halten konnten. Kommt er jedoch von Westen, kann das ein echtes Hochgeschwindigkeits-Finish werden. Um das Risiko für den Schlusssprint zu reduzieren, hat man, anders als in den Vorjahren, „noch drei geschwindigkeitsreduzierende Richtungswechsel eingebaut“, erklärt Rainer Bergmann, Organisationsleiter des Rennens, die neue Streckenführung. Damit geht es in der Anfahrt zum Ziel vor dem Schloss noch über den York-Ring und die Grevener und dann zurück auf die Steinfurter Straße. „Das sollte gleichzeitig auch die Konzentration im Zieleinlauf nochmals erhöhen“, so Bergmann.

Ich wünsche allen Teilnehmern bis dahin viel Spaß, einen unfallfreien Tag und immer Sonne in den Speichen!

Eine Übersicht über die Gefahrenstellen finden Sie hier: http://www.muensterland-giro.de/dateien/2016/SMG_Gefahrenstellen_2016.pdf . Einfach ausdrucken, ausschneiden und auf das Oberrohr kleben.

Der Artikel erschien zuerst in der HALLO Münster vom 25.9.2016 und ist der fünfte Teil der Serie »Sparkassen Münsterland GIRO.2016«. Hier geht es zu Teil 1 zum Thema RTFs…, zum 2. Teil mit dem Thema Bikefitting und zum 3. Teil mit dem Thema Rennrad-Treffs in Münster und zum 4. Teil mit dem Thema Leistungsdiagnostik & Trainingsplanung im Radsport.