»Sicher, zügig, komfortabel«
Münsteranerinnen und Münsteraner fahren in der Regel Fahrrad. Und es macht Spaß, mit vielen Menschen diese Forbewegungskultur zu teilen. Dieses Wir-Gefühl trug wesentlich dazu bei, dass Münster eine gute Platzierung im letzten Fahrradklimatest erreichte.
Doch lässt die Fahrrad-Infrastruktur der Stadt, für die die Stadtverwaltung und die kommunale Politik Verantwortung tragen, laut ADFC zu wünschen übrig. In den letzten Jahren habe sich hier nur wenig zum Positiven entwickelt. Wenn Radverkehrsanlagen gebaut werden, seien sie häufig nur Begleitmusik für den Straßenverkehrsausbau zur Beschleunigung des Autoverkehrs. Es sei Zeit, für das massive Radverkehrsaufkommen in Münster auch die notwendige Infrastruktur zu entwickeln. Daher hat die Fachgruppe Radverkehr des ADFC Ortsverbandes Münster fünf Forderungen zu Papier gebracht, die unter anderem in Form eines Flyers vorliegen.
Fünf Forderungen für Münsters Zukunft ls Fahrradstadt
Demnach müssten an wichtigen Zielen anforderungsgerechte Fahrradparkplätze vorhanden sein. Das heißt: Sie müssen Diebstahl- und Witterungsschutz bieten, zielnah, sicher und beleuchtet sein.
Weiterhin fordern die ADFCler positive professionelle Kampagnen für den Radverkehr. Sie fördern die Verkehrskultur und stärken das Rad als Alternative zum Auto. Abzulehnen sei hingegen die häufig negative Darstellung des Radverkehrs in den Medien in Münster.
Die existierenden Radverkehrsanlagen (RVA) in Münster seien zudem meist regelwidrig zu schmal. Hier sei dringend ein Zustand herzustellen, der ein sicheres Überholen ermöglicht und der eine Gefährdung der Fußgänger durch den Radverkehr ausschließt oder die Gefährdung zumindest deutlich reduziert. Bei separierten RVA, die in Münster meist als Hochbordradwege auftreten, sei sicherzustellen, dass gute Sichtbeziehungen zwischen KFZ-Führer und Radverkehr bestehe.
Ein wichtiger Faktor für die Attraktivität des Fahrrades im Alltagsverkehr sei außerdem natürlich die Geschwindigkeit. Das bedeutete, man müsse u. a. direkte Verbindungen schaffen, fahrradfreundliche Signalanlagen errichten, es dürfe keine „gemeinsamen Fuß-/Radwege geben und auch für Radschnellwege zwecks Überwindung größerer Distanzen trete man ein.
All das müsse zudem komfortabel sein, so die Forderung des ADFC, zum Beispiel in Form komfortabler Radwege ohne die in Münster üblichen Wurzelaufbrüche und eindeutiger Wegweisung. Auch bei der Verknüpfung der Verkehrsträger Rad, Bus und Bahn sieht man beim ADFC Handlungsbedarf, will man die Spitzenposition im Fahrradklimatest – der man sich in Münster so gerne rühmt – in Zukunft behaupten.