Serie Münsterland Giro – Teil 2

Beim Münsterland-Giro am 3. Oktober gibt es immer drei Distanzen zur Auswahl, üblicherweise, wie auch in diesem Jahr, eine über 65, eine über 95 und eine über 125 Kilometer. Wer wochenends sonst so seine 60–80 Kilometer fährt, am Renntag aber dieses Jahr mal was Längeres riskieren möchte, für den haben wir heute 5 Tipps, wie man seinen Renner für die Langstrecke ein wenig tunen kann, um mehr Komfort zu erreichen.
1) Breite Reifen
Bis vor ein paar Jahren waren 23mm-Reifen am Rennrad üblich. Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Fahrer für 25mm breite Reifen. Der Grund: Sie lassen sich mit weniger Luftdruck fahren, was Straßenunebenheiten besser ausgleicht. An manchen Rennrädern können am Hinterrad ggf. sogar 28mm Reifen Platz finden, probieren Sie es aus!
2) Besser greifen
Der Klassiker unter den Tuning-Tipps, bei den Profis vor allem bei den Kopfsteinpflasterrennen im Frühjahr beliebt: eine zweite Lage Lenkerband. Erhöht spürbar den Komfort am Lenker und verhindert einschlafende Hände. Es gibt es auch spezielle Gel-Kissen, die man an den Kontaktstellen stattdessen unter das Lenkerband legen kann. Die Alternative sind gepolsterte Rennrad-Handschuhe – oder eine Kombination aus allem.
3) Kürzer sitzen
Manchmal ist eine etwas aufrechtere Sitzhaltung auch auf dem Rennrad die angenehmere Variante, gerade auf längeren Strecken, wenn die Schultern irgendwann ab Kilometer 90 zuverlässig zu schmerzen beginnen. Mehrere Zentimeter an Sitzlänge spart man durch die Montage eines Kompaktlenkers. Weitere Zentimeter kann man über einen kürzeren Vorbau herausholen, viele lassen sich für eine noch aufrechtere Position auch umgedreht montieren. Da müssen Sie sich einfach Stück für Stück an Ihre Wohlfühlposition „rantasten“. Beim Lenkertausch können Sie außerdem gleich noch überdenken, ob Ihnen die Breite des bisherigen Lenkers zusagt. Faustregel: Sie sollten so eng wie möglich greifen, jedoch ohne dabei den Oberkörper einzuengen.
4) Besser sitzen
Eine Sattelstütze aus Carbon kann den Komfort im Sitzbereich spürbar verbessern, das Material „flext“ ggü. den an vielen Rädern üblichen Aluminiumstützen wesentlich mehr, was wiederum den Sitzkomfort erhöht. Im Zuge dessen kann man auch gleich den Sattel tauschen, wenn man mit dem alten nicht zu 100% glücklich ist. Gute Fachhändler beraten hier bei der Auswahl und manchmal kann man sogar testen. Außerdem unerlässlich ist eine hochwertige Rennradhose mit passendem Polster, auf das man dann ggf. auch noch spezielle Sitzcreme auftragen kann. Grundsätzlich weglassen sollte man, auch wenn es gewöhnungsbedürftig sein mag, die Unterhose, den die konterkariert den funktionellen Schnitt der Radhose.
5) Perfekt fit
Wenn Sie einige oder gar alle der Tipps berücksichtigen, werden Sie sicherlich auf längeren Strecken schon einen deutlichen Komfortzuwachs bemerken. Wer auf Nummer sicher gehen will, dem sei der Gang zu einem „Bike-Fitter“ empfohlen. Das sind spezielle Rad-Labore, in denen man die üblichen Radsportler-Wehwehchen in und auswendig kennt und ihr Rad perfekt an Sie anpassen wird. Dauert etwa zwei Stunden, kostet um die 200,- EUR und ist in vielen Fällen eine gute Investition in die Zukunft – für viele Tausend schmerzfreie Kilometer.
Hinweis: Die Serie ist zunächst erschienen in der HALLO.